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Assoziation für die Kolumbianische Souveränität


   

In einer scheinbar endlosen Diaspora, haben sich Millionen Kolumbianer entschieden in andere Länder zu ziehen. Der Hauptgrund für dieses Phänomen liegt in der erheblichen Verschlechterung, welche Schlüsselsektoren der nationalen Wirtschaft in den letzten fünfzehn Jahren erlitten haben, da die verschiedenen Regierungen die neoliberale Politiken, welche von den Vereinigten Staaten aufgezwungen werden, umgesetzt und angewandt haben.  Die Emigranten sind Teil der großen Anzahl jener Mitbürger, die aufgrund dieser Situation weder Produktions- noch Arbeitsmöglichkeiten vorfinden und deren materieller und sozialer Zustand sich deshalb kontinuierlich verschlechtert. Dazu kommt, dass die Auswirkungen der Gewalt, von der das Land im Laufe der Zeit beherrscht wurde, von der nicht wenige terroristischer Art sind, die Situation noch auswegsloser erscheinen lässt. Doch obwohl eine beträchtliche Anzahl Kolumbianer das Land verließ, da ihr Leben oder das ihrer Angehörigen durch das Aufkommen der Gewalt und der politischen Intoleranz in Gefahr kam, so emigrierte der Großteil, da sie Opfer der wirtschaftlichen Krise wurden.

 

Die meisten Kolumbianer, die sich im Ausland niedergelassen haben, bemühen sich darum, den Kontakt nach Kolumbien aufrecht zu halten. Sowohl der kolumbianische Pass als auch die Doppeltstaatsbürgerschaft, mit ihrem rechtlichen Charakter, sind klarer Ausdruck dieser Einstellung. Nicht nur soziale und familiäre Kontakte werden gepflegt, man ist stolz auf seine Kultur und zu keinem Zeitpunkt der tiefen ökonomischen, sozialen und politischen Krise, die das Land durchzieht gegenüber gleichgültig. Des Weiteren gibt es viele Staatsbürger anderer Länder sowie zahlreiche internationale oder auch örtliche Organisationen, die mit Besorgnis die stetige Verschlechterung der Lebenssituation in Kolumbien beobachten. Offensichtlich haben einige Interesse daran, an einem Entscheidungsprozess, der Kolumbien in eine bessere Zukunft führen soll, teilzunehmen und ihre Kräfte zu vereinen um dieses Ziel in Angriff zu nehmen. Seit 1990, als eine neoliberale Öffnung in Kolumbien implementiert wurde, befindet sich die Außenhandelsbilanz Kolumbiens, die sich in den Jahrzehnten davor im Gleichgewicht befand, in einer defizitären Lage und hat nach Angaben der CEPAL einen Verlust von mehr als 30.000 Millionen Dollar akkumuliert. Ebenso ist die nationale Sparrate um 50 % gesunken und die Auslandsschulden sind rasant in die Höhe gestiegen; sie erreichten im Jahr 2001 die Summe von 39.038 Millionen Dollar, einen Betrag, der mehr als 50 % des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Kommt diese Öffnungspolitik – die vom Internationalen Währungsfond im Rahmen der nordamerikanischen Globalisierung den ganzen Planeten verwüstet – zur Anwendung, so werden die Importe der landwirtschaftlichen Produkte um 900 % steigen und in der Folge den wirtschaftlichen Zusammenbruch der betroffen Sektoren mit sich ziehen.

 

Selbst beim Kaffee, vormals Stolz des kolumbianischen Exportes, kam es zu einem Produktionsrückgang um 6 Millionen  Einheiten, und heute kultivieren die schwer arbeitenden Kaffeebauern, dargestellt durch das unverwechselbare Symbol von Juan Valdez, 200.000 Hektar weniger als noch vor 10 Jahren. Gleichermaßen litten auch die industrielle sowie landwirtschaftliche Produktion, der Handel, das Gesundheitswesen, das Erziehungswesen und auch der öffentliche Dienst unter dem Einfluss der Privatisierungen und der Gewährung von Vorrechten für ausländisches Kapital, so dass Arbeitslosigkeit, Armut und wirtschaftliche Unsicherheit unerträgliche Ausmaße erreicht haben. Als wäre dies noch nicht genug, möchte nun die Regierung von Álvaro Uribe einen Freihandelsvertrag mit den Vereinigten Staaten unterschreiben, der die Krise durch eine Liberalisierung extrem verschärfen würde. Außerdem unternimmt Präsident Uribe Anstrengungen sein Mandat auf undemokratische Weise um 4 weitere Jahre zu verlängern. Kein Wunder also, dass in den letzten 15 Jahren 100 000 Kolumbianer aus den verschiedensten Berufsgruppen wie zB Lehrer, Sportler, Piloten, Ärzte, Händler, Arbeiter, Künstler, Wissenschaftler, Rinderzüchter und Landwirte, Industrielle und Unternehmer in Massen ihr Heimatland verließen um sich in den Vereinigten Staaten, Spanien und anderen Ländern niederzulassen. Die Situation in der sie sich befinden, könnte schwieriger nicht sein: nicht nur müssen sie die Legalisierung ihres Aufenthaltsstatus erreichen, sie müssen auch mit den Einwohnern des Landes, welche eindeutig im Vorteil sind, sowie anderen Immigranten anderer Herkunft um Arbeitsplätze kämpfen. Sehr schnell befinden sie sich in der schwierigen aber unumgänglichen Situation eine produktive oder kommerzielle Tätigkeit auszuüben, die weder ihrer Qualifikation noch ihren Erfahrungen entspricht, und werden so gezwungen die härtesten und schlecht bezahltesten Arbeiten durchzuführen.

 

Abgesehen vom „kulturellen Schock“ dessen psychologische Konsequenzen einen hohen Preis wie Statusverlust, Trennung von Familie und Freunden, Isolierung und Depression fordert, muss der Immigrant einen schmerzvollen persönlichen sowie beruflichen Adaptationsprozess durchlaufen, dem von Seiten der kolumbianischen Botschaften und Konsulaten weder Beachtung geschenkt wird noch Unterstützung erfährt. Neben den wenigen herausragenden kolumbianischen Persönlichkeiten, denen es gelungen ist sich beruflich in der Handelswelt oder in Betätigungsfeldern der Wissenschaft oder der Kunst hervorzuheben, existieren zehntausende die nicht einmal über einen regulären Aufenthaltsstatus verfügen bzw. deren wirtschaftliche Lage in vielerlei Hinsicht der Situation ähnelt, die sie zum Aufbruch getrieben hat. Zurzeit erhält Kolumbien jährlich Zahlungen aus dem Ausland von über 3 Mio. Dollar. Paradoxerweise erlauben diese immense Anstrengungen, die dazu dienen sollen, den Angehörigen durch regelmäßige Überweisungen die wirtschaftliche Situation zu erleichtern oder zu verbessern, den Regierenden einen Großteil der externen Schulden zu begleichen und Importe, welche kontinuierlich die nationale Produktion zerstören, zu bezahlen. Dies bedeutet, dass diejenigen, die die neoliberale Wirtschaftspolitik auferlegen, gleichzeitig die Verarmung der Bevölkerung und die hohe Emigration verursachen. Dies ist die traurige Situation eines Landes, das unter anderen Umständen eine landwirtschaftliche und industrielle Produktion entwickeln und ein effizientes Netz an öffentlichen Diensten schaffen könnte, das die Schaffung eines soliden internen Marktes erlauben würde, aber dessen Führung die Nation dazu zwingt von der großzügigen Unterstützung ihrer Kinder im Ausland zu leben, die selben Unterstützungen, die diese wiederum der Krise als Brennstoff zuführen.

 

Diese Lage hat uns, eine Gruppe von Kolumbianern und Freunden Kolumbiens im Ausland dazu gebracht, die Gründung einer Assoziation für die kolumbianische Souveränität vorzuschlagen, welche für folgende Anliegen kämpft:  Den Fortschritt Kolumbiens. Dazu zählt zur Analyse der nationalen Situation beizutragen um politische und wirtschaftliche Vorschläge zu formulieren, die zu einer Lösung der aktuellen Krise führen. Diese Vorschläge müssen den Schutz der Souveränität, die Entwicklung der Demokratie, die Stärkung des Innenmarktes (die auf Verteidigung der nationalen Produktion basiert) und die Stärkung  der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen, auf gegenseitigen Respekt und zum beidseitigen Nutzen, als Achse haben. Dies verlangt nach einer Korrektur der Politik der Unterordnung und des Neoliberalismus, welche zur besagten Krise geführt haben.

 

Für das Wohlergehen der kolumbianischen Migranten und den guten Namen Kolumbiens im Ausland. Vor allem, sollen Anstrengungen unternommen werden, damit kolumbianische Bürger, die in einem fremden Land wohnen, eine schnelle Lösung ihres rechtlichen Aufenthaltstitels finden, ihre sozialen und wirtschaftlichen Umstände verbessern und ihre kulturellen Wurzeln erhalten können. Außerdem soll das Bild einer kolumbianischen Nation verbreitet werden, das sowohl die Geschichte und Kultur als auch verschiedene Aspekte der heutigen Situation zur Gänze abdeckt.  Für die Verteidigung der Demokratie. Gefördert wird der Respekt für demokratische Freiheiten und Rechte der Bevölkerung gegen jeglichen Autoritarismus, die Einhaltung der verfassungsrechtlichen und gesetzlichen Normen seitens der Regierenden welche im aktuellen Verwaltungsrahmen, dem sie vorsitzen, gelten, und die Einhaltung von zivilisierten Vorgehensweisen im politischen Wettstreit, welche die Verurteilung des Terrorismus, Entführungen, Erpressungen und allen Ausdrucksformen von Gewalt und Willkür beinhaltet, welche demokratische Tätigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten der Staatsbürger, politischer Parteien oder sozialen Organisationen verhindern oder erschweren. Gefördert werden außerdem eine verhandelte, politische Lösung des bewaffneten Konflikts sowie der Kampf der Arbeitnehmer für ihr Wohlergehen und die Verteidigung der nationalen Souveränität.

 

Des Weiteren richtet sich die Assoziation für die Kolumbianische Souveränität nach folgenden Kriterien:

 

a) Beziehungen zu Regierungen. Die Assoziation bleibt autonom, indem sie eine eindeutig unabhängige Position gegenüber der kolumbianischen Regierung sowie den Regierungen, in denen sich kolumbianische Migranten niedergelassen haben, bezieht.

 

b) Mitglieder. Alle Kolumbianer, die sich im Ausland niedergelassen haben sowie Bürger anderer Länder, die an der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklung Kolumbiens interessiert sind und die zuvor genannten Kriterien und Zielen zustimmen, sind aufgerufen Mitglieder dieser Assoziation zu werden und sich demokratisch an ihrer Organisation und ihren Aktivitäten zu beteiligen.

 

c) Die Organisation. Die unten aufgeführten Unterzeichner dieser Erklärung sind provisorische Koordinatoren der Unternehmungen, die zur Gründung der Assoziation führen, dazu zählt auch die Konkretisierung ihrer Ziele und Regelungen, die ihre Funktionsweise kontrollieren sollen. Deshalb soll die Meinung all jener eingeholt werden, die innerhalb eines Zeitraums von 6 Monaten dieser Erklärung zustimmen und damit Mitglieder dieser neuen Organisation werden.

 

Provisorische Geschäftsführung:

Provisorische Geschäftsführung:


Bernardo Useche, präsident

Houston

 

Raúl Fernandez

Universität von Kalifornien, Irvine

 

Gilbert González

Universität von Kalifornien, Irvine

 

Juan Carlos Villar

Universität MacMasters, Hamilton, Canada

 

Felipe Arango

Italien

Carlos Fernando Salamanca

Nueva York

 

Cynthia Mellon

Newark, Nueva Jersey

 

Luis Fernández-Castro

Boston

 

Liliana Narvaéz-Cassab

Frankreich

 

Anmerkung: Wenn Sie dieser Erklärung zustimmen möchten, setzen Sie sich mit folgender E-Mail-Adresse in Verbindung: associacioncolombia@yahoo.com

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